Hör auf zu stalken!

Hör auf zu stalken!

Ich habe einen Stalker. Eigentlich sogar mehrere. Und du vermutlich auch. Oder bist selbst einer von ihnen.
Nein, die Rede ist nicht von Stalking im Sinne von „ich laufe mit dem Fernglas durch die Gegend und lauere dir auf“. Ich spreche vom Social Media Stalking.


Leute, wir müssen reden…

Eine Trennung ist wohl mit einer der tragischsten Erfahrungen in unserem Leben. Egal ob von Freunden oder vom Partner. Wenn man eine gewisse Zeit mit einer Person verbracht hat, vielleicht sogar Tag für Tag, dann ist das natürlich auch eine Art Gewohnheit zu wissen, was der andere gerade macht. In Zeiten von Social Media nichts einfacheres als das.

Wir Menschen brauchen einfach Menschen. Und Menschen sind neugierig. Zu neugierig. Was diese Eigenschaft füttert? Du darfst dreimal raten. Genau, unsere schönen sozialen Medien eben.
Wir sind zwar Meister darin, Menschen dort schnell zu blockieren oder zu löschen. Aber die meisten können das eben nicht im Kopf. Was dann passiert? Die Stalking Spiele beginnen. Bei Menschen, die man nicht mag, einem Unrecht getan haben oder einfach eine große Enttäuschung waren.

Man will immer noch partout am Leben des Anderen teilhaben. Aber ist das nicht alles andere als fördernd, um mit einer Person abzuschließen? Und was tun wir uns eigentlich selbst damit an und vor allem eins: Warum tun wir das? Warum ist das bei manchen so stark ausgeprägt und warum investieren manche so viel Zeit damit?



Die Gründe für Social-Media-Stalking

Wir hängen fest an Momente und Erinnerungen mit Personen. Und eine Trennung hinterlässt nun mal ihre Spuren. Die Verbindung zu dieser Person ist mit einem Schlag weg und will unbewusst von uns gefüllt werden.

Ist das der Grund, warum man so ein starkes Interesse daran hat, zu sehen, wie sich die Person ohne einen weiterentwickelt? Weil die Person mal für einen wichtig war und sie es vielleicht sogar noch ist?
Ich meine, wenn eine Freundschaft zerbricht oder eine Liebe verfliegt, heißt das ja nicht sofort, dass uns die Person vollkommen gleichgütlig ist, oder?
Vielleicht wünscht man sich auch insgeheim, noch am Leben des anderen teilhaben zu wollen und vermisst diese Person insgeheim.
Vielleicht ist man auch einfach nur zu stolz, um sich zu vertragen, über seinen eigenen Schatten zu springen oder sich zu melden.

Man hat Schwierigkeiten mit der Person abzuschließen oder vergleicht sich. Weil man gerne so wäre, wie die gestalkte, ach so schlimme, Person oder um zu sehen, wem es nun nach der Trennung besser geht.
Naja und ehe man hinsieht, landet man mal wieder auf dem Facebook Profil vom Ex. Oder von seiner Neuen. Oder auf dem Instagram Account der Schulkameradin. Zum hundersten Mal den letzten zehn Minuten!



Entferne dich von Negativem

Es ist der Moment gekommen, in dem du für einen kurzen Moment darüber nachdenken darfst, ob du auch diese eine bestimmte Person hast, die du immer wieder auf diversen Social Media Kanälen abcheckst. Ich möchte betonen: Und das, obwohl du diese Person eigentlich gar nicht magst oder dir ein schlechtes Gefühl gibt?

Ich bin mir sicher, dass ein Großteil von uns genau diese Person nämlich hat. Mich mit eingeschlossen. Es gab Zeiten, da habe ich exzessiv diverse Profile gerade nur so verschlungen. Auseinandergenommen.
Was mir anfangs absolut nicht bewusst war? Ich wollte mich hineinsteigern. Suchen und finden. Nach etwas, dass es noch mehr rechtfertigt, warum ich diese Person nicht leiden kann!

Ich habe damit aufgehört. Mir das inzwischen echt gut abgewöhnt. Abgeschlossen ist abgeschlossen. Es gibt einen Grund, warum diese Menschen ihren Platz in meinem Leben verloren haben. Es muss nicht immer der große Streit oder Hass sein, manchmal haben sich Wege einfach getrennt.

 Mach einen Cut. Im Kopf! Und lösche auch deinen Fakeaccount!

Selbstverständlich gibt es auch mal Tage, wo ich mir ansehe, wer sich so alles meine Insta Story anschaut. Man kennt ja so seine Pappenheimer. Und man weiß auch, wer einem folgt und wer nicht.
Wo wir natürlich wieder beim Thema angekommen wären, denn woher weiß ich das denn? Ich lasse das jetzt mal unkommentiert stehen. Whatever. Ich fange an zu schmunzeln, wenn ich das sehe. Klar, ich frage mich, warum man immer wieder auf meiner Seite ist. Ich meine, wenn es dich interessiert, dann folge mir doch einfach oder lass’ es.

Manche entscheiden sich dafür bewusst, Profile zu stalken. Ich werde es sein lassen. Mich lieber mit Dingen beschäftigen, dich mich weiterbringen. Und der eine Account gehört da leider nicht dazu. Streichen wir das „leider“, es gehörst nicht dazu!

Ich folge lieber Leuten auf Social Media, die ich mag. Deren Bilder ich mir gerne anschaue. Bei denen es mir kein schlechtes Gefühl gibt, ihnen zu folgen. Wo kein Gefühl von Negativität aufkommt!



Weil Zeit unser kostbarstes Gut ist…

Wir müssen aufhören, zu viel Zeit in Menschen zu investieren, die uns negativ stimmen. Wirklich, wir müssen damit aufhören!
Wenn wir ständig jemanden hinterher schauen müssen, nur um zu wissen, was dort gerade abgeht oder um etwas zu finden, worüber man sich den Mund zerreissen kann, geht das irgendwie zu weit, findest du nicht auch?Wenn man gar nicht mehr damit aufhören kann, ständig herausfinden zu wollen, was Person XY gerade macht. Genau dann ist der Moment gekommen, in dem du dir selbst eingestehen solltest, dass du damit aufhören musst. Weil wir an dieser Stelle von einem Suchtverhalten reden könnten, aber dazu kommen wir gleich noch…

Zeit ist einer der kostbarsten Dinge im Leben, die wir besitzen. Verschwenden wir also unsere Zeit mit einem irrelevanten Thema, können wir diese nicht einfach so wiederherstellen. Können die Zeit nicht zurückdrehen.

Ist es nicht einfach nur unglaublich schade, seine Zeit und Energie in Menschen zu stecken, die uns alles andere als bereichern? Anstatt irgendwelchen alten Klassenkameraden, Arbeitskollegen oder ehemals besten Freundinnen auf Instagram zu stalken, sollte man sich einfach mal lieber um die wichtigen Menschen im Umfeld kümmern. In diesen paar Minuten, in denen du dich über ein Profil oder Bild aufregst oder die Person schlecht redest, könntest du so viel mehr machen. Wertvolleres. Sinnvolleres vor allem! Den Tag oder die Laune sich zu vermiesen gehören übrigens nicht dazu! Und das tun wir. Wenn wir uns mit Leuten beschäftigen, mit denen man doch eigentlich gar nichts mehr zu tun haben will!

Die paar Minuten lieber damit verbringen, mal die Mama anzurufen. Lieber mal sie fragen, wie es ihr geht. Das bringt dir mehr anstatt zu wissen, wie XY gerade ihr Avocado Frühstück geschmeckt hat.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass manche mehr über andere Personen wissen, die sie nicht mögen als über die eigene beste Freundin oder den besten Freund. Und ja manchmal muss ich einfach übertreiben, um zu verdeutlichen, wie gefährlich das Social Media Stalking für uns selbst sein kann.


Social Media hat eine Krankheit. Sein Name ist Stalking!

Ist es denn nicht krass, wie wir mit dem Wort „Stalking“ um uns schmeißen?
„Oh, die hat mich schon wieder gestalkt…“ – würde eine Person das wirklich bei dir tun, also im realen Leben, glaube mir, dann würdest du nicht so locker damit umgehen. Irgendwie stolz darauf sein. Ja, das Wort verliert durch dieses Social Media vollkommen an Kraft.

Natürlich ist Social Media Stalking nichts schlimmes. Nicht vergleichbar mit tatsächlichem Stalking im „echten“ Leben. Und ich würde auch behaupten, dass jeder von uns das schon mal gemacht hat. Keiner frei davon ist. Nein, nicht nur wir Frauen, sondern auch die lieben Männer unter uns tun das. Aber sind wir nicht so langsam aus dem Alter draußen? Aus dem Alter, in dem man sich Fakeaccounts macht und irgendwelche Bilder, Texte oder sonst was auseinandernimmt? Können wir bitte endlich mal damit anfangen, weniger fies zu sein? Mehr leben und leben zu lassen?

 Don't be a dick!

Neugierde hin oder her, bei zu vielen ist es zu einer Sucht geworden. Ich meine, wenn du jemanden cool findest und der Person folgst, ist das nichts Verwerfliches. Das wird es erst dann, wenn du der Person eben nicht folgst, weil du ja auch deine Gründe hast oder negative Gefühle hochkommen, doch du trotzdem ständig vorbeischaust.

Schau‘ nicht ständig danach und sei im Nachhinein darüber traurig oder verärgert, wenn du irgendetwas entdeckt hast, was du nicht sehen oder wissen wolltest. Wer nicht sucht, der findet auch nicht. Just saying!



Hör‘ auf damit!

Leute, wir machen uns durch das Social Media Stalking das Leben schwerer. Ehrlich!

Es wird immer Menschen geben, die man nicht mag. Sei es einfach, weil eine Antipathie besteht oder weil etwas Persönliches vorgefallen ist. Umso wichtiger ist es für dich selbst, dich von genau diesen Leuten fernzuhalten. Weil sie in dir keine guten Gefühle wecken. Und weil es einfach absolut nichts bringt.

Lieber mehr seinen eigenen Weg gehen und Zeit in sich selbst investieren. Zeit mit den wirklich wichtigen Person verbringen. Du weißt schon, weil wir nicht wissen, wie viel wir noch mit ihnen haben. Das Leben ja bekanntlich schnell vorbei sein kann. Und jede Minute, die du mit dem Social Media Stalking verbringst, läuft von deiner Zeit ab. Halte dich von dem Negativen fern. Tue es – und zwar heute noch!

Und wenn du nicht stark genug bist, es einfach zu lassen und davon loszukommen? Was soll ich sagen?
Darauf hoffen, dass die alt bekannte schülerVZ Funktion „hat sich dein Profil angesehen“ eingeführt wird! Und Fake-Accounts entlarvt werden. 

Zurück zum Blog